Krank durch zuviel Atmen
von Ernst Adams
Der Autor berichtet über seine persönlichen Erfahrungen mit einer neuen Sichtweise der Atemwegserkrankungen, insbesondere Asthma und chronisch verstopfter Nase. Danach sind diese oft eine indirekte Folge langjähriger chronischer Hyperventilation und in vielen Fällen heilbar.
Meine asthmatischen Beschwerden begannen im Grundschulalter. Atemnot bei körperlicher Anstrengung, häufiges nächtliches Erwachen mit Ringen nach Luft. Da mein Vater auch Asthma hatte, war die Diagnose klar. Damals waren die Notfallsprays noch kaum bekannt, die sofort die Bronchien weiten und in der Regel Erleichterung verschaffen. Oft half nur eine Fahrt zum Arzt – auch mitten in der Nacht.
Bei einem Kuraufenthalt an der Nordsee erfuhr ich von dem Spray. Es wirkt auch auf das Nervensystem – vergleichbar einem Adrenalinstoß. Die Nebenwirkungen sind Nervosität, Zittern, eventuell Herzrasen, aber das nimmt man gerne in Kauf, wenn man keine Luft kriegt. Die schlimmste Nebenwirkung ist jedoch, dass es langfristig das Asthma verschlimmert, wie wir sehen werden.
Der Verführung, das Spray auch bei leichter Atemnot zu nehmen, welche sonst vielleicht von alleine aufhören würde, kann ein Asthmatiker kaum widerstehen. Zu schlimm ist das Gefühl, nicht genug Luft zu kriegen und die Angst, die immer damit einhergeht.
Mit Beginn der Pubertät kam dann noch eine oft verstopfte Nase dazu. Sie war vorher auch nicht in Ordnung, aber von da an wurde es schlimm. Mit 19 Jahren ließ ich mir auf Anraten eines HNO-Arztes die Nasenscheidewand korrigieren – ohne Besserung. In den nächsten Jahren durchlief ich erfolglos zwei mehrjährige Desensibilisierungen, versuchte es immer mal wieder wochenlang mit Nasenspülungen mit Salzwasser und auch mit dem, bei manchen Menschen Wunder bewirkende, „Ölziehen“ (Mundspülung mit Sonnenblumenöl). Nichts half.
Irgendwann gab ich es auf, nach Heilung zu suchen. Ich hatte mein Asthma mit Tabletten und Sprays weitgehend im Griff. Aber ich wusste überhaupt nicht mehr, wie das ist, eine freie Nase zu haben. Sie war in der Regel nur wenige Stunden vormittags auf, und ich half mir oft mit Nasentropfen. Deren Nebenwirkungen sind bei übermäßigem Gebrauch katastrophal: sie lassen die Nasenschleimhäute degenerieren, und im schlimmsten Fall bleiben irreparable Schäden.
So vergingen 20 Jahre. Ich nahm inzwischen täglich ein vorbeugendes Cortisonspray, welches die Entzündung der Lungenschleimhäute unterdrückt. Es ist nach heutigem Wissensstand praktisch nebenwirkungsfrei, und ich war damit einverstanden, es mein Leben lang zu nehmen. Aber das Nasenproblem behinderte mich weiterhin sehr. Auch meine intensive Yogapraxis half immer nur vorübergehend. Schon beim Liegen in der Entspannung ging die Nase wieder zu. An Atemübungen war gar nicht zu denken.
Als ich vor mehreren Jahren wieder einmal „die Nase voll hatte“ von diesem dauernden Leiden, suchte ich im Internet nach Hilfe und entdeckte die neueste medizinische Erfindung, die Nasennebenhöhlen „auszuräumen“. Dabei werden mit computergesteuerten mikrochirurgischen Methoden die „kranken“ Schleimhäute der verschiedenen Nebenhöhlen entfernt. Danach muss man ein bis zwei Jahre lang Cortisonspray lokal anwenden, um ein Wiederaufflammen der Entzündung zu verhindern. Ich war bereit, das auf mich zu nehmen. Nur eins hielt mich davon ab: die bei mir betroffenen Siebbeinzellen sind nur durch eine millimeterdünne Schicht vom Gehirn getrennt. Ein kleiner Fehler – und unvorhersehbare Schäden können die Folge sein.
Ein eher konservativ eingestellter Arzt riet mir dann, mir erstmal die Nasenpolypen entfernen zu lassen. Auch das hat eventuell zur Folge, dass die Beschwerden schlimmer werden, weil die Polypen manchmal danach stärker wuchern als vorher. Ich ließ es jedoch machen und hatte genau eine Woche lang eine freie Nase. Eine wunderbare Zeit, dann war die Nase wieder zu und meine letzte Hoffnung dahin.
Vor nunmehr zwei Jahren (2000) wendete sich das Blatt. In einem Artikel im amerikanischen „Yoga Journal“ berichtete die Yogalehrerin Barbara Benagh über ihre Erfahrungen und Selbsthilfeerfolge mit ihrem Asthma. Sie beschrieb eine einfache Methode, wie man eine verstopfte Nase sofort frei machen kann und führte Atemübungen auf, die helfen können, Atemnot weniger oft auftreten zu lassen. Sie erwähnte darin auch einen ukrainischen Arzt Prof. Dr. Konstantin Buteyko, der einen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Asthma und Hyperventilation gefunden hatte. Der Schlüssel war das Kohlendioxid (CO2). Dessen Niveau sinkt, wenn man zuviel atmet, auf einen gefährlich niedrigen Pegel. Schließlich schützt sich der Körper gegen den Verlust von CO2, indem er die Nase oder die Bronchien zugehen lässt.
Ist Asthma eine Krankheit?
Das Sensationelle an dieser Entdeckung, dass Atemwegserkrankungen oft keine Krankheiten, sondern Schutzmaßnahmen des Körpers sind und damit heilbar, wenn die Hyperventilation beendet wird, wurde jedoch von der Autorin nicht deutlich in den Vordergrund gestellt und wurde mir zuerst nicht bewusst. Erst ein knappes Jahr später stieß ich über einen anderen Weg noch einmal auf die Buteyko-Methode. Ich begann meine Atmung umzustellen, und nach kurzer Zeit war meine Nase praktisch dauernd frei. Das erste Mal seit über 30 Jahren konnte ich mit geschlossenem Mund schlafen. Meine asthmatischen Probleme verringerten sich drastisch, ich nahm nur noch die Hälfte meiner Medikamente.
Das Modell, mit dem Buteyko die Entstehung der Atembeschwerden erklärt, ist simpel. Es brauchte einfach den Zufall und einen klugen Geist, um den Zusammenhang zwischen Hyperventilation und diesen sowie vielen anderen Krankheiten zu vermuten und dann zu belegen. Um es zu verstehen, muss man nur einige einfache Tatsachen wissen:
- CO2 spielt eine wichtige Rolle im Körper. Sinkt dessen Konzentration im Blut und der Lunge zu weit ab, besteht akute Lebensgefahr.
- Hyperventilation senkt das CO2-Niveau, zuerst unmittelbar und mit der Zeit auf Dauer.
- Eine Möglichkeit des Körpers, den weiteren Verlust von CO2 zu verhindern, ist, das Zuviel-Atmen zu drosseln, indem er die Bronchien verkrampft, die Schleimhäute in Lunge und Nase anschwellen lässt und Schleim produziert.
Die Bedeutung des Kohlendioxids
Der medizinische Laie kennt CO2 nur als Abfallprodukt, das bei der Verbrennung von Sauerstoff im Körper anfällt und möglichst bald ausgeatmet werden sollte. In der Tat ist es die wesentliche Aufgabe der Atmung, neben der Versorgung mit Sauerstoff CO2 abzugeben. Die Atemsteuerung orientiert sich jedoch im allgemeinen gar nicht am Sauerstoffbedarf. Das Blut ist in der Regel gut gesättigt mit Sauerstoff, und wir verbrauchen vom eingeatmeten Sauerstoff nur einen kleinen Teil. Der vorrangige Zweck der Atmung ist, dafür zu sorgen, dass der CO2-Pegel einen optimalen Wert hat.
Beim Gesunden enthält die Luft in der Lunge 6 % CO2 gegenüber 0,03 % in der uns umgebenden Atmosphäre. Sinkt der CO2-Wert in der Lunge unter 3 % funktioniert der Gasaustausch in der Lunge nicht mehr. Durch Regelung der Atemfrequenz und Atemtiefe hält der Körper eine Konzentration von etwa 6 % aufrecht. Ist z. B. der CO2-Wert zu hoch, vertieft oder beschleunigt die Atemsteuerung die Atmung. Es ist also in der Regel nicht der Bedarf an Sauerstoff, der eine Einatmung auslöst, sondern der Überschuss an CO2. Erst im Notfall, bei tatsächlichem Sauerstoffmangel, tritt die Notwendigkeit der Versorgung mit Sauerstoff an die erste Stelle, und verstärktes Atmen wird ausgelöst.
Kohlendioxid spielt auch eine wichtige Rolle bei der Abgabe des Sauerstoffs an die Zellen. Die roten Blutkörperchen nehmen ihn in der Lunge auf und transportieren ihn im Blutkreislauf in alle Bereiche des Körpers. Sie können ihn jedoch umso schlechter abgeben, je niedriger der CO2-Wert im Blut ist – normal sind 40 mm Hg (Partialdruck). Dies ist als Bohr-Effekt seit 1904 bekannt. Ein CO2-Mangel kann also dazu führen, dass selbst bei ausreichend vorhandenem Sauerstoff im Blut ein Sauerstoffmangel in den Zellen besteht, da er nicht abgegeben werden kann. Im Extremfall lässt dies wiederum die Atmung stärker werden (wegen Sauerstoffmangel in den Zellen), der CO2-Wert sinkt weiter, und es kommt zu einem Notfall. Auch deswegen ergreift der Körper vorher Maßnahmen, um den CO2-Wert wieder zu erhöhen.
Weitere Bereiche, in denen CO2 mitwirkt, sind die Regulierung des Säure-Basen-Haushalts und die Entspannung der glatten Muskulatur. Das sind die Muskeln, die nicht unserem Willen unterliegen, die sich u. a. auch in den Bronchien und Blutgefäßen finden.
Chronischer CO2-Mangel hat außerdem schädigende Auswirkungen auf nahezu alle körperlichen Vorgänge, führt zu einer geringeren Produktion des körpereigenen Cortisons (Kortisol) und schwächt so das Immunsystem. Das allgemeine Erkrankungsrisiko steigt. Auch die Entzündung der Schleimhäute in den Lungen, die in der Regel bei Asthmatikern besteht, lässt sich darauf zurückführen.
Wie kommt es zur Hyperventilation?
Bei körperlicher Anstrengung wird in den Muskeln mehr Sauerstoff in Energie umgesetzt und CO2 fällt vermehrt an, sodass in diesem Fall mehr geatmet werden muss, auch um den Sauerstoffbedarf zu decken, aber vor allem um den CO2-Überschuss loszuwerden. Das ist ein normaler Vorgang. Von Hyperventilation spricht man, wenn mehr geatmet wird, als physiologisch angemessen ist.
Der wesentliche Faktor, der uns zu viel atmen lässt, ist Stress. Bei jeder Form von Belastung oder Bedrohung schüttet der Körper Hormone aus, die unter anderem auch die Atmung anregen. In früheren Zeiten hatte das Sinn, da einer Bedrohung in der Regel eine anstrengende körperliche Reaktion folgte – Flucht oder Verteidigung. Heute finden diese Hormone in uns keine Verwendung, und die dadurch bewirkten körperlichen Veränderungen machen uns krank.
Stress liegt in unserem Leben praktisch ständig und überall vor. Wir sind gefordert in der Schule, im Beruf. Lärm, Hektik und nicht zuletzt die Umweltverschmutzung und Nahrungsmittelzusätze stellen in vielfacher Hinsicht eine Belastung dar. Für Kinder sind oft Kindheitstraumen oder eine unharmonische Familiensituation andauernde Stressfaktoren.
Verstärktes Atmen kann außerdem folgende Ursachen haben:
- zuviel essen
- viel reden (eventuell auch beruflich bedingt)
- tierisches Eiweiß, Alkohol
- Mineralstoffmangel oder -überschüsse, Übersäuerung
- die Ansicht, tief atmen sei gesund
- zu warme Kleidung.
Folgen der Hyperventilation
Nach Ansicht vieler Mediziner ist chronische Hyperventilation weit verbreitet. Wer sich eine vertiefte oder beschleunigte Atmung über lange Zeit angewöhnt hat, ist sich dessen auch kaum noch bewusst. Symptome dieses Syndroms (CHVS) sind Schwindel, Brustschmerzen, kalte Hände und Füße sowie verschiedene psychische Beschwerden: Müdigkeit, Schlappheit, Schläfrigkeit, Wetterfühligkeit, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Reizbarkeit, Angespanntheit, ängstliche oder depressive Symptomatik.
Eine sehr informative Erläuterung des Phänomens Hyperventilation und seiner Folgen findet man auf der Internetseite des österreichischen Psychologen und Psychotherapeuten, Dr. Hans Morschitzky, www.panikattacken.at.
Wie kommt es zu einem Asthmaanfall?
Die erste unmittelbare Folge der Hyperventilation ist nicht, dass mehr Sauerstoff aufgenommen wird, sondern dass mehr CO2 ausgeatmet wird und der CO2-Wert in der Lunge und im Blut sinkt. Normalerweise regelt die Atemsteuerung das Atmen dann so, dass dieser sehr bald wieder auf den Sollwert 40 mm Hg im Blut ansteigt. Atmet jemand jedoch ständig zuviel, gelingt dies der Atemsteuerung nicht. Der CO2-Wert liegt dann ständig zu niedrig. Unglücklicherweise nimmt das Atemzentrum irgendwann diesen zu niedrigen Wert (z. B. 30 mm Hg) als den neuen Sollwert, und der CO2-Gehalt wird dann immer auf diesem Wert gehalten.
Das hier vereinfacht dargestellte Modell von Buteyko sieht so aus:
- Asthmatiker haben aufgrund chronischer Hyperventilation ständig einen zu niedrigen CO2-Wert.
- Geraten sie in Stress (körperliche oder emotionale Belastung, Kontakt mit einem Allergen), atmen sie mehr und der CO2-Wert sinkt noch weiter auf ein gefährlich niedriges Niveau.
- Der Körper schützt sich vor weiterem CO2-Verlust, indem er die Atemwege verengt.
Wie kann man sich helfen?
Aufgrund dieser Sichtweise ergibt sich zum einen die Möglichkeit, einen nicht zu schweren Asthmaanfall innerhalb weniger Minuten zu beenden, bzw. eine verstopfte Nase sofort zu öffnen. Man muss den CO2-Wert anheben. Eine drastische und wirksame Methode ist, möglichst lange die Luft anzuhalten und danach nicht gleich tief Luft zu holen, sondern eher flach weiterzuatmen. Normalerweise geht dann die Nase auf und die Atemnot ist wesentlich geringer. Falls erforderlich, wiederholt man diese Prozedur.
Eine mildere Methode besteht darin, sich 10 oder besser 20 Minuten aufrecht entspannt hinzusetzen und die Atmung ein wenig zu drosseln. Für Yogapraktizierende ist das einfacher als für Unerfahrene. Diese müssen erstmal lernen, eine gerade Haltung einzunehmen und sich längere Zeit auf ihren Körper und den Atem zu konzentrieren.
Die noch bedeutendere Folgerung aus dem Buteyko-Modell ist jedoch, dass die Verengung der Atemwege verhindert werden kann, wenn der CO2-Sollwert wieder auf seine normale Höhe gebracht wird. Gelingt es nämlich, diesen ständig auf 40 mm Hg oder mehr zu halten, wirken sich die Stressfaktoren zwar immer noch so aus, dass sie den aktuellen Wert senken. Aber er kommt dann nicht in die Nähe der kritischen unteren Grenze, wo der Körper Schutzmaßnahmen ergreifen muss.
Genau dies, das Anheben des CO2-Sollwertes ist der Kern der Methode, mit der Dr. Buteyko seit 50 Jahren in der Sowjetunion Asthmatiker von ihrem Leiden befreit. Die Patienten lernen, ihre Atmung wieder auf ein normales Maß zu reduzieren.
Die Verringerung der Beschwerden ist abhängig vom persönlichen Einsatz und der Übungszeit, die man investiert. Viele Menschen berichten, dass sie bereits nach wenigen Tagen ihre Medikamente nicht mehr benötigen. Bei anderen tritt eine wesentliche Besserung erst nach einigen Wochen ein. Selbst das ist ein Wunder, verglichen mit der Prognose „unheilbar“, die die Schulmedizin normalerweise stellt.
Nach Buteykos Ansicht sind auch viele andere Krankheiten ursächlich auf Hyperventilation zurückzuführen und mit einer Umstellung der Atmung heilbar, z. B. Apnoe, Angina pectoris, Pankikattacken, Arthritis, Bluthochdruck, chronische Bronchitis, Neurodermitis und Heuschnupfen.
Ein Australier, der 1990 wegen seines Asthmas in Russland in eine Klinik eingeliefert werden musste und die Wirkung der Buteyko-Methode am eigenen Leib erfuhr, brachte sie nach Australien und Neuseeland. Dort wurden bis heute bereits Zehntausende darin unterrichtet, sich selbst zu helfen. Inzwischen fasst die Methode auch in England und in den USA Fuß. In Deutschland gibt es erst zwei Buteyko-Lehrerinnen, die seit 1999 die Methode weitergeben. Weitere Informationen dazu sind zu finden unter www.atemweite.de.
Neue freundliche Einstellung gegenüber dem Körper
Für Asthmatiker eröffnet dieses neue Modell nicht nur die Möglichkeit einer erheblichen Verringerung ihrer Probleme, sondern auch einer positiven Einstellung ihrem Körper gegenüber. Für mich bedeutete es einen gewaltigen inneren Wandel, für das Auftreten meiner Beschwerden eine Erklärung gefunden zu haben, die nicht darin besteht, dass sie auf einer Krankheit, angeborenen Schwäche oder Hyperreagibilität beruhen, die unerforschliche Ursachen hat. Stattdessen dienten das Zuschwellen der Nase und die asthmatischen Reaktionen dazu, mich am Leben zu halten.
Wenn man es genau anschaut, erfüllen die Lungen und die Nasen von Allergikern ihre Aufgaben aufgrund ihrer besonderen genetischen Disposition sogar besonders gut. Sie versuchen nämlich, den CO2-Mangel zu beheben, damit im Körper kein Schaden entsteht. Folgt man diesem körperlichen Signal und atmet weniger, hören die Beschwerden wieder auf. Nimmt man jedoch (was nur zu verständlich ist) Medikamente, um die Bronchien zu weiten und die Nase zu öffnen, verstärkt der Körper unter Umständen die Schutzmaßnahmen, und die Beschwerden werden schlimmer.
Wissenschaftliche Belege
Die Erfahrungen in Australien zeigen, dass Ärzte und die pharmazeutische Industrie dem Buteyko-Modell mit erheblicher Skepsis begegnen, auch wenn sie medizinisch-wissenschaftlich ausreichend belegt ist, begründet werden kann und vor allem von vielen Tausenden mit überwältigendem Erfolg angewendet worden ist.
Bisher gibt es nur wenige Ansätze der Schulmedizin, diese Sichtweise zu prüfen. Ein Schritt in diese Richtung war eine in Brisbane, Australien, durchgeführte klinische Untersuchung mit 40 Menschen, die seit langem an schwerem Asthma litten. Diese Untersuchung belegte mit hoher statistischer Signifikanz, dass eine Umstellung ihrer Atemweise den Asthmatikern nach einigen Wochen des Übens eine Reduzierung ihrer Notfallsprays um durchschnittlich 90% und ihrer vorbeugenden Medikamente (Cortison) um 50% ermöglicht. Weitere Studien werden z. Zt. in England durchgeführt.
Es werden wahrscheinlich die Menschen sein, denen diese Methode hilft, die schließlich ihre Ärzte bewegen werden, in anderer Weise als bisher auf Erkrankungen der Atemwege zu schauen.
Erschienen November 2002, „Deutsches Yoga-Forum“, BDY